Betrug auf allen Seiten

Seit Menschengedenken wird gehandelt und betrogen, erklärt und gelogen. Das ist an sich nichts Neues.
Dass die Betrügereien aber in den letzten Monaten sprunghaft gestiegen sind, gibt schon zu denken.

Kunden werden hereingelegt

Uns haben bereits einige Kunden davon berichtet, dass sie im Internet eingekauft haben, die Ware bezahlt wurde und dann leider nie geliefert. Wir haben bereits vor einem Jahr dazu in unserem Blog gewarnt: es gilt genau hinzusehen, wer denn hinter einem Onlineshop steht, da es zahlreiche Seiten gibt, die als reales Geschäft gar nicht zu finden sind.

Surft man vorsichtig im Netz und nimmt sich die Zeit, Lieferanten zu hinterfragen und Bewertungen dazu zu lesen, kann man sich ganz schön viel Ärger sparen.

Heute möchten wir das Thema "Betrug" aber auch einmal von der anderen Seite her angehen, denn wir wissen, dass euch dies auch interessieren könnte:

Lieferanten legen uns rein

Wir haben im Grossen und Ganzen ja Glück, da wir nur aus vertrauenerweckenden Quellen einkaufen und rund 80 % unserer Lieferanten weltweit persönlich kennen. Dafür haben wir viel Zeit und Geld in Reisen in die USA und nach Fernost investiert, bevor Corona das nicht mehr möglich gemacht hat. Zwischenzeitlich sind wir diesbezüglich eingeschränkt und müssen leider oftmals auch auf Online-Sitzungen ausweisen.

Vor allem in den USA ist der Markt der E-Zigaretten weiterhin in Aufruhr. Der Vape Mail Ban (wir haben drüber geschrieben) erschwert allen den handel und die Registrierungen, die neu nötig sind, tun ihr Übriges. Zusätzlich ist die Liefersituation für die dortigen Produzenten genau so erschwert wie in Europa, weil viele Rohstoffe einfach fehlen und/oder die Transportkosten ins Unendliche steigen. 

Bei unseren Lieferanten ist es in diesem Sinne auch nicht ein aktives "hereinlegen", dem wir begegnen. Vielmehr ist es gerne so, dass wir Produkt xy in einer bestimmten Menge bestellen und in der Lieferung dann entweder zu wenig oder nicht das Produkt xy drin sind. Aktuell müssen wir bei gut jeder 3. Lieferung nachfragen und leider auch immer wieder unsere Kunden enttäuschen, die auf ein bestimmtes Produkt warten, das wir versprochen hatten. An dieser Stelle entschuldigen wir uns dafür, auch wenn wir selbst nichts dafür können.

So richtig heftig wird es für uns aber hier:

Kunden wollen uns hereinlegen

Die Zahlungsmoral einiges Kunden ist nur ein Problem. Man bestellt und bezahlt dann einfach die Rechnung für die erhaltene Ware nicht. Es ist uns nicht klar, ob solche Konsumenten denken, wir müssten für die Ware selbst auch nichts bezahlen und könnten diese deshalb weiter verschenken - dem ist leider nicht so! 
Wir zahlen für die Ware, wir machen unseren Job mit einem sauberen Versand und der korrekten Rechnungsstellung an die Kunden - alles das hat seinen Preis. Unsere persönliche Einstellung ist, dass man nur einkaufen soll, wenn man auch dafür bezahlen kann. Leider stellen wir in den letzten Monaten fest, dass immer mehr Menschen da wohl anders denken.

Dann gibt es ja auch noch die Diebstähle und Einbrüche - wir haben in unseren Blogs darüber berichtet. Auch hier kann zwischen mein und Dein wohl nicht so richtig unterschieden werden. Und es ist nicht so, dass das kein Problem ist, weil uns die Versicherung ja jeweils alles ersetzt. Das mag wohl für die Diebe eine Gewissensberuhigung sein, aber sie trifft nicht zu: Keine Versicherung bezahlt x-mal ähnliche Schadenfälle - und so bleiben wir auf diesen Kosten sitzen.

Auch mit sog. Garantiefällen kann man es versuchen. Tatsächlich ersetzen wir selbstverständlich fehlerhafte Produkte, die wir wiederum ja auch dem Lieferanten zurückgeben können und ersetzt bekommen. 

Zu Beginn unserer Tätigkeit haben wir jedes "defekte" Produkt umgehend ersetzt und dann mehrheitlich beim Einsenden an den Lieferanten erfahren, dass es sich gar nicht um einen Garantiefall gehandelt hat. Wir waren da wohl ganz schön naiv und wollten einfach zufriedene Kunden haben.

Aus Fehlern gelernt,  haben wir dann Produkte, die nicht funktionieren sollen, zuerst an die Hersteller eingeschickt und durch die Profis beurteilen lassen - und auf wundersame Weise gab es plötzlich immer weniger Garantiefälle, nachdem es sich herumgesprochen hatte, dass wir diese prüfen lassen.

Seit einigen Monaten verkaufen wir nun disposables, die wir gemeinsam mit einem Hersteller entwickelt und patentiert haben. Diese unterlaufen einer strengen Qualitätskontrolle und wir freuen uns, dass die Ausfallquote dieser Geräte im Promille-Bereich liegt. Doch natürlich kann es auch einmal passieren, dass etwas schiefgeht und ein Gerät nicht so richtig tut wie es soll. 

Auch hier haben wir anfangs raschen Ersatz abgegeben - um dann zu lernen, dass urplötzlich unglaublich viele "Garantiefälle" aufgetaucht sind. Uns war rasch klar, was passiert ist: eine bestimmte Kundengruppe, die sich untereinander bestens kennt, hat es probiert und unkompliziert Ersatz bekommen. Das wurde dann weiter erzählt und schwups, standen ganz viele Kunden mit "Problemen" da.

Erst nachdem wir uns die dazu nötigen Prüfmittel besorgt haben und solche Fälle direkt im Laden prüfen können, ist die "Fehlerquote" ebenso rasch wieder gefallen, wie sie vorher angestiegen ist. Diese Tatsache lässt uns vermuten, dass man uns da einfach hereinlegen wollte.

Eine weitere Betrugsmasche hat nun auch vermehrt Einzug gehalten: der Kauf auf Rechnung bei dem die Lieferung dann bei einem Empfänger, der gar nichts davon weiss, abgefangen und entwendet wird. Wenn der vermeintliche Empfänger dann irgendwann eine Betreibung bekommt, weil er "seine" Rechnung nie bezahlt hat (diese werden ausschliesslich elektronisch ausgeliefert und gemahnt und landen meist bei einer gmail oder gmx-Adresse), fällt er aus allen Wolken.

Wir bringen alles zur Anzeige

 Wir bei happy-smoke halten uns alle für sehr ehrliche Menschen. Uns käme es nicht in den Sinn, jemanden zu betrügen. Sei dies ein Geschäft direkt oder eine Drittperson (wir erinnern uns da an eine über 80-jährige Frau, die beinahe einen Herzinfarkt bekam, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Betreibungsandrohung bekam - sie hatte die Ware natürlich nie bei uns eingekauft und trotz unserem Tracking nie erhalten).

Wir sehen das recht eng und finden, dass Unrecht bestraft werden muss.

Deshalb bringen wir solche Vorfälle ausnahmslos zur Anzeige. Natürlich ist die Erfolgsquote bei der Suche nach Schuldigen nicht sehr gross, die Polizei kann ja auch nicht zaubern. Aber es gibt doch immer wieder ermutigende Erfolge: so wurden die Einbrecher unseres ersten Einbruchs dank unserer Videoaufzeichnungen gefunden und verurteilt. Und auch schon bei zwei Betrugsversuchen im Versand konnte die Polizei die Schuldigen über deren IP-Adressen orten. Selbst die "kleinen" Versuche bei uns im Laden, bei denen man z.B. eine E-Zigarette kauft und nach 5 Minuten zurückbringt, weil sie nicht gehe, werden nun registriert. Bringt man nämlich ein anderes Produkt der gleichen Marke zurück, können wir auch dies neu nachvollziehen dank einem Scanning.

Wir schützen uns also so gut, wie es irgendwie geht. Weil wir nämlich noch lange aktiv Waren verkaufen möchten und nicht dicht machen wegen zu vieler Betrugsdelikte. Und wir gehen davon aus, dass dies auch ganz in eurem Sinne ist.

Aber wir gestehen, dass es unseren Glauben an die Menschheit schon ein wenig ankratzt, wenn wir immer neue Abwehrmechanismen definieren müssen, um nicht hereingelegt zu werden.

 

 

 

 

 

 

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