Faktencheck disposables

Immer mehr sogenannte Einweg-E-Zigaretten (disposables) tauchen auf dem Schweizer Markt auf – und entsprechend gibt es auch immer mehr Informationen sogenannter «Profis» dazu.

Das Problem solcher «Fakten» ist wohl, dass diese je nach Herausgeber/Leser unterschiedlich interpretiert werden können.

Wir halten es an dieser Stelle für angebracht, auch unsere Informationen zu diesen Geräten zu publizieren – immerhin fühlen wir uns dazu berufen, weil wir doch Fachleute in dem Bereich sind und uns mehr als nur ausführlich mit dieser Produktekategorie. auseinandersetzen.

Was sind disposables ?

Unter den Einmal-E-Zigaretten oder Wegwerf-E-Zigaretten oder eben auch disposables versteht man E-Zigaretten, die als Sofortlösung daherkommen und bereits geladen und mit Liquid befüllt sind. Diese dampft man durch und wirft sie dann anschliessend weg.

Wie lange «dampft man denn durch»?

Das kommt wesentlich auf den Liquidinhalt an. Die Dampfdauer wird von nahezu allen Herstellern in der Anzahl «puffs» beschrieben, also der Anzahl Züge, die man am Gerät macht. Es überprüft aber in den wenigsten Fällen jemand, ob die genannte Anzahl auch wirklich dem eigenen Dampfverhalten entspricht – und das ist auch schwer messbar, denn wie genau definiert sich «ein Zug». Jeder zieht anders dran, also hilft das wenig.

Als Vergleichsgrösse der verschiedenen Produkte dient dann also besser der Inhalt. Hier geht man davon aus, dass 1 ml Flüssigkeit in etwa dem Äquivalent von einer Packung Zigaretten entspricht. Wenn also ein ehemaliger Raucher von einem Päckchen pro Tag nun lieber eine disposable dampft, kommt er mit z.B. einer Happy-puff mit 2 ml Inhalt 2 Tage gut durch.

Aber Achtung – grösser ist nicht mehr!

In der letzten Zeit häufen sich auf dem Markt immer grössere Produkte. Dabei hat aber nicht der Inhalt zugelegt, sondern lediglich die Verpackung (siehe dazu auch unseren Blog). Es ist wichtig, genau zu vergleichen, wie viel Flüssigkeit sich in der disposable befindet und nicht, ob sie grösser als ein anderes Produkt ist.

Man wirft sie dann einfach weg (?)

Der grösste begründete Kritikpunkt an den disposables ist die Sache mit der Entsorgung: Es scheint so bequem zu sein, diese nach Gebrauch einfach wegzuwerfen. Natürlich ist dies falsch! Immerhin handelt es sich bei einer disposable um mehrere Komponenten, die korrekt entsorgt werden müssen. Da sie Batterien beinhalten, gelten sie in der Schweiz als Elektroschrott, für den auch eine vorgezogene Reyclingsgebühr erhoben wird. Verantwortungsvolle Kunden (und Händler!) sorgen dafür, dass korrekt entsorgt wird und bringen die Geräte zurück in den Laden (wo es dafür dann vielleicht sogar eine Belohnung gibt ? oder aber recyceln korrekt in der öffentlichen Entsorgung oder über einen Fachpartner.

 

Kritische Stimmen

Mit Interesse lesen wir immer wieder kritische Stimmen, die den Lesern erklären, welche Fakten zur disposable was bedeuten sollen. Einigen dieser Punkte möchten wir gerne besser beleuchten.

Keine Alterskontrolle, keine Kreditkartenzahlung und neutrale Zustellung

Hui, gleich so viele Kriterien, die beweisen sollen, dass es absolut verwerflich ist, disposables zu verkaufen.

Der Versand in neutraler Verpackung soll schon mal darauf hinweisen, dass man etwas «Verbotenes» tue.
So ein Unsinn! Vielleicht möchte der Händler, der hier im Speziellen geprüft wurde, schlicht nicht in teuer bedruckte Werbeverpackungen investieren, sondern verwendet ganz einfach Standardprodukte, wie sie tausendfach im Versand benutzt werden. Wir selbst und viele weitere Händler verschicken unsere Pakete deutlich gekennzeichnet, denn wir verkaufen ja keine Drogen, sondern ein Produkt, das ganz offiziell und ohne verwerflichen Charakter zum Verkauf zugelassen ist.

Keine Alterskontrolle also? Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es per Gesetz keine Regulierung des Mindestalters beim Kauf einer disposable. Dennoch haben sämtliche Schweizer Händler einen Ehrenkodex, dem sie folgen und der besagt, dass an Minderjährige nicht verkauft wird. Die Kontrolle des Alters ist aber tatsächlich eine echte Herausforderung. Während man in den Ladengeschäften noch Ausweise kontrollieren kann (und dies wird sogar vom blauen Kreuz mit Testkäufen überprüft!), ist dies im Internet sehr schwer. Es gibt zwar Softwarelösungen, bei denen man den eigenen Ausweis einscannen und hinterlegen muss zur Altersprüfung, doch diese haben sich bisher aus technischer Sicht und auch in Sachen Datenschutz nicht wirklich bewährt. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass viele Kunden mit dieser Art der Prüfung alles andere als einverstanden sind – und wir sprechen jetzt von Kunden, die älter als 18 Jahre sind. Nachdem wir in einem Testversuch festgestellt haben, dass es auch ein leichtes ist, diese Systeme zu übertölpeln, haben wir im Sinn des guten Kundendienstes darauf verzichtet.

Ah ja, keine Kreditkartenzahlung soll dann auch gleich nochmals darauf hinweisen, dass die Verkäufer eine Altersprüfung umgehen wollen, denn dort würde man ja geprüft. Gleich nochmals ein «Fakt», der keiner ist. Einerseits wird auch bei einer Kreditkartenzahlung das Alter erst ab einem bestimmten Betrag, den wir hier nicht nennen, um diese Option nicht zu verraten, geprüft. Andererseits ist es so, dass einige Kreditkarten Unternehmen, welche «Tabakprodukte» verkaufen (und dazu gehören auch E-Zigaretten) abstrafen mit einer Zusatzgebühr von jährlich mehreren tausend Franken. So manches Unternehmen überlegt sich deshalb und wegen der auch sonst anfallenden Gebühren, ob es mit einer Kreditkarte zusammenarbeiten möchte.

Und weiters lesen wir, dass disposables ein ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellen, da sie aufgrund des hohen Nikotingehaltes ein sehr grosses Suchtpotential haben.
Wir wissen nicht, wie dies korreliert mit den jährlich ausgewiesenen Raucherzahlen in der Schweiz. Immerhin ist uns allen bewusst, dass der hohe Anteil an Rauchern ganz bestimmt ein noch viel ernsthafteres Problem für unsere Gesellschaft darstellt, da Zigaretten nachweislich noch viel schädigender sind als E-Zigaretten. Vom Passivrauchen möchten wir hier gar nicht erst sprechen. Und damit kommen wir nun auch noch zum «hohen Nikotingehalt», der hier genannt wird.

Uns ist bekannt, dass alle, die oben genannten Aussagen auf einem Testkauf bei einem Westschweizer Händler beruhen. Doch ein einzelnes schwarzes Schaf macht nicht gleich die ganze Herde aus!
Wir bekräftigen hier noch einmal, dass weder Verpackung noch Zahlungsmöglichkeit oder Altersprüfung negative Rückschlüsse zum Verkauf von disposables erlauben.

Gleichzeitig sind wir aber natürlich auch überrascht, dass dort Produkte angeboten werden, die in der Schweiz nicht zulässig sind.
Dennoch scheint uns, als habe man intensiv gesucht, bis man diesen unbedeutenden Händler gefunden hat, um dann zu behaupten, ALLE Händler in der Schweiz verkaufen verbotene Produkte.

 

Was ist denn erlaubt?

Der Nikotingehalt in E-Liquids und auch disposables ist in der Schweiz gemäss dem europäischen Recht geregelt und liegt bei 20 mg/ml oder 2 %. Nun will man uns weismachen, dass der Konsument verwirrt sei, weil er diese eigentlich klaren Deklarationen nicht verstehe und verwirrt werde mit Informationen zur Anzahl Züge oder dem Vergleich mit E-Zigaretten. Vielleicht unterschätzt man damit mündige Bürger? Für uns sind die Richtwerte klar genannt und es ist selbstverständlich, dass alles, was diese überschreitet, nicht zulässig ist.

Ein Korb voll fauler Eier?

Doch es muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass es leider in einem Wachstumsmarkt auch immer Firmen gibt, die profitieren möchten und es mit den Regeln nicht so genau nehmen. Diese verkaufen nicht nur unzulässige Produkte, sondern beziehen diese auch aus manchmal aus unlauteren Quellen. Hauptsache, man macht viel Profit, ist hier das Denken.

Logisch, dass es immer mehr solcher fauler Eier gibt, wenn der Markt so viel Umsatz hergibt. Aber ist es fair, ein ganzes Produkt danach zu beurteilen?

Qualität, Quellen und Erfahrung

Kommen wir aber doch zurück zu den seriösen Händlern, die zugelassene Produkte aus zweifelsfreien Quellen verkaufen.

  • Diese bieten disposables an, deren Qualität seriös geprüft wird.
  • Sie kaufen bei den Herstellern, die ebenfalls ausführliche Prüfmechanismen befolgen, direkt ein.
  • Sie lassen sich auf niemanden ein, der ihnen «ganz günstig» ein bestimmtes Produkt irgendwoher besorgen will (ja, natürlich kann man die Puffbars auch auf der Plattform Wish kaufen… aber ganz ehrlich: wer glaubt schon, dass es sich dabei um Originale handelt?).
  • Sie setzen auf saubere Produktion, produktgerechten Transport und Fachwissen, das sich nicht einfach schnell aus dem Internet zaubern lässt.
  • Sie verfügen über viel Erfahrung und legen grossen Wert auf gute Beratung, die ausschliesslich auf erwachsene Raucher abzielt.

Und noch so ein Punkt: Die Verführung Jugendlicher

Wir mögen es, ehrlich gesagt, langsam nicht mehr hören. Die böse E-Zigarette, und allen voran die disposables, sollen die Jugendlichen zu einem Konsum verführen, der ihnen sonst niemals in den Sinn gekommen wäre. Und der Beweis dafür? Na, es gibt sie halt in allerlei Geschmacksrichtungen, welche die jungen Leute ansprechen. Und in Social Media findet man Bilder, die zeigen, wie «cool» es ist, diese zu dampfen.

Sind unsere Jugendlichen wirklich so dämlich? Weil es da ein geschmacklich feines Produkt gibt und der Kollege es dampft, greifen sie trotz aller Vernunft auch gleich dazu, umgehen kreativ allerlei Sicherheitsvorkehrungen des Handels und werden dann abhängig?
Oder ist es vielleicht auch so, dass von jeder rund 25 % der Bevölkerung geraucht haben und dabei natürlich auch der Nachwuchs nicht gefehlt hat? Und dass ein Anteil dieser Raucher nun zur E-Zigarette wechselt (was sooooo falsch ja auch nicht ist)? Und dass auch die Zigarette bei einigen als «cool» gilt? Dass man diese übrigens auch, egal welches Alter man hat, mit Tricks bekommt?

Zusätzlich müsste auch mal ins Feld geführt werden, dass auch volljährige Dampfer durchaus gerne süsse Geschmacksrichtungen mögen. Schliesslich essen Erwachsene auch gerne mal ein Glacé oder Dessert, und da sagt niemand, es handle sich um eine Einstiegsdroge in ein Zuckerdisaster (Diabetes grüsst).

Studien

Statt sich positive Gedanken darüber zu machen, dass viele Menschen nun zur etwas besseren Alternative wechseln, wird immer wieder der sog. Gateway-Effekt genannt, der aber nicht bewiesen wird. Um dem ganzen eins obendrauf zu setzen, erklärt man uns, es gäbe halt leider noch keine Studien zu den diversen Angstmacheraussagen. Auch diesen «Fakt» müssen wir hier enttarnen, denn es gibt mittlerweile zahlreiche Studien zu diesem Thema, das ja auch viele Menschen bewegt (es wäre ja auch komisch, wenn man dann genau diesen Fragen nicht statistisch nachgehen würde).

Es gibt solche und solche Studien und vieles ist noch nicht klar. Eines aber ist es ganz gewiss: Es ist definitiv nicht so, dass es keine Raucher mehr geben würde, wenn es keine E-Zigaretten oder auch disposables gäbe!
Der Anteil Raucher war in den letzten Jahren stets konstant hoch und nichts hat dagegen geholfen. Einzig in der letzten Zeit konnte man messen, dass die Anzahl Zigarettenraucher zugunsten von Dampfern abnimmt – und das ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.

Es ist nun an den Herstellern und Händlern von E-Zigaretten, gute Produkte anzubieten und Fachberatung, die dabei hilft, immer mehr Menschen weg von jeglicher Nikotinsucht zu führen. Aufgrund unserer mittlerweile 10-jährigen Kenntnis des Marktes und unserem regelmässigen internationalen Austausch sind wir zuversichtlich, dass qualitativ hochwertige, zulässige und seriöse Produkte vielen Rauchern den Weg zum Entzug erleichtern werden.

 

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