Nikotin ist nicht gleich Nikotin

Immer wieder nehmen wir an Diskussionen teil, bei denen es ums selber mischen von Liquids geht. Dabei wird aber nicht nur erklärt, dass man selbst gerne experimentiert und ähnlich dem Kochen kreativ tätig ist um ein individuelles Lieblingsliquid herzustellen. Vielmehr ist es so, dass uns viele Dampfer sagen, sie mischen selbst, weil sie irgendwie ja an Nikotin im Liquid kommen müssen und dieses nicht kompliziert im Ausland einkaufen wollen.

Wir verstehen beide Seiten sehr gut

Die Profis, deren Dampferherz nach neuen Geschmacksrichtungen, individuell abgestimmt auf den eigenen Geschmack, ruft. Die mischen sich ja manchmal auch Liquids, die uns vor Neid gleich erblassen lassen, so fein sind diese!

Und die Dampfer, die mit dem Rauchen aufgehört haben und nun aber schon noch Nikotin brauchen. Die fahren dann kurz mal ins grenznahe Ausland und kaufen sich das nötige Material, in erster Linie meist einfach nur Nikotin, und bringen das dann unbesehen vom Zoll nach Hause. Und hier wird das Nikotin dann den eigenen Liquids beigemischt – Problem gelöst.

Ein grosses Aber

Das Selbermischen ist aber so eine Sache: der eine kann’s, der andere aber eben nicht. Das ist ganz ähnlich wie beim Kochen, denn Talent und gute Geschmacksknospen sind an beiden Orten gefragt. Wenn was schiefgeht, beim Kochen oder beim Liquid mischen, kann das ganz schön abscheulich schmecken. Dann bucht man die eingesetzten Rohmaterialien halt als Verlust ab und bestellt sich ne Pizza.

Bei den Zutaten für die Liquids sagen wir es an dieser Stelle erneut, denn man kann das gar nicht oft genug sagen: bitte kauft diese nicht nach dem Motto „Hauptsache günstig“ ein! Natürlich gibt es auch gute Liquids zu fairen Preisen – aber es gibt eben auch ganz viele, deren Herkunftsquellen nicht ganz sauber sind und deren Qualität nicht geprüft ist. Und das Zeug wollt ihr ganz bestimmt nicht inhalieren!

Die gute Qualität der Rohstoffe trägt dazu bei, dass ihr ein qualitativ hochwertiges Liquid mischen könnt. Nicht umsonst pröbeln die Liquidhersteller jeweils Ewigkeiten mit verschiedenen Varianten herum, bis dann auch wirklich ein leckeres Liquid marktreif wird.

Nicht nur das Material – auch die Bearbeitung

Kennt ihr euch ein wenig aus mit Homöopathie? In einem ersten unwissenden Anflug denkt man da ja, dass man einfach Zuckerkügelchen (Globuli) bekommt, auf die wohl irgendein medizinischer Hilfsstoff getröpfelt wurde – und je nach Glauben wirkt das dann oder eben auch nicht.

Tatsächlich ist die Homöopathie aber eine sehr exakte Wissenschaft und die Herstellung der Globuli extrem genau definiert und ausgeklügelt: diese werden mit dem Hilfsstoff in einem äusserst komplizierten Verfahren gemischt und dabei spielt das Material des Mischgefässes ebenso eine Rolle, die die Anzahl Rührvorgänge oder die Himmelsausrichtung der Produktionsstätte. Ein Beispiel dafür, was der Produktionsprozess dann aus den Rohstoffen machen muss – denn nur Zucker und Wirkstoff gibt niemals ein wirksames homöopathisches Mittel.

Nicht ganz so extrem, aber schon auch ähnlich ist es bei der Produktion von Liquids für die E-Zigarette. Auch hier ist der Vorgang bei der Produktion relevant. Jedes Unternehmen hat da seine Geheimnisse und meist bleibt einem deshalb der Blick in die Produktion verwehrt.

Ganz einfach kann man aber am Beispiel Nikotin feststellen, dass es da Unterschiede gibt:

Da kann man meist sogar optisch feststellen, ob ein Liquid mit allen Bestandteilen, auch dem Nikotin, ab Werk gemischt wurde oder ob nachträglich etwas beigemischt wurde (viele Händler in der Schweiz kaufen aufgrund der gesetzlichen Grundlagen nikotinloses Liquid und mischen dann hier halt selbst welches bei, um es den Kunden so anbieten zu können). Die optische Anmutung zeigt sich meist in der Farbe des Liquids und zum Test kann man ja einmal ein Liquid mit Nikotin und das gleiche ohne, dem man dann Nikotin beimischt, neben einander stellen.

Ob das nachträgliche Beimischen auch Auswirkungen auf den Geschmack hat, lässt sich nicht messen, denn dieser ist bekanntlich sehr individuell.

Unsere Empfehlung

Um den optimalen Genuss zu dampfen, empfehlen wir Markenliquids, die in unveränderter Form konsumiert werden. Damit ist sichergestellt, dass das Liquid genauso daherkommt, wie es der Entwickler kreiert hat und beim Herstellungsprozess alles mit korrekten Dingen zugegangen ist. Am empfehlenswertesten sind dabei natürlich auch die Liquids, die sich dann noch gleich einer offiziellen Prüfung in Sachen Qualität der Rohstoffe und sauberen Herstellungsprozessen unterzogen haben. Da gilt es aber auch zu bedenken, dass gerade Neulinge im Markt oft noch nicht das Kapital für solche ausführlichen Tests haben – bei diesen muss man ein wenig Vertrauen zeigen und den eigenen Fachhändler darauf ansetzen, dass dieser die Situation bewertet.

Dieser Text widerspiegelt die persönliche Meinung von Anna Schreiber.

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