Lasst uns studieren

Es ist nun aber so eine Sache mit Studien. Wir alle wissen längst, dass diese je nach gewünschtem Resultat angelegt werden können. Häufig macht die Art der Studie kaum Sinn oder aber die Stichprobe ist alles andere als aussagekräftig. Je nach Auftraggeber einer Studie gibt’s dann auch noch gewünschte Resultate. So redet einem zum Beispiel eine Studie zur Regelmässigkeit von Sex ein, dass man täglich 2-3 mal Sex haben sollte. In Auftrag gegeben wird diese Studie von einem Kondomhersteller… irgendwie schon klar, dass der sehr grosses Interesse daran hat die Bevölkerung denken zu lassen, sie müssten täglich mehrere seiner Produkte nutzen ;-).

Aber zurück zur Ernsthaftigkeit: auch bei der E-Zigarette wird konstant nach Studien geschrien und es gibt mittlerweile auch ganz viele dazu. Aber für jede Studie, die negative Resultate aufführt, gibt es zwei, die das Positive entgegensetzen – und umgekehrt. Wirklich verlässliche Fakten scheinen also weiterhin zu fehlen.

Studien zur E-Zigarette

Zum Glück beschäftigt sich aber unser Staat schon auch intensiv mit Forschung und seit ein paar Jahren findet die E-Zigarette sogar Platz im regelmässigen Suchtmonitoring Schweiz, das im Auftrag des BAG erhoben wird. Wir finden es toll, dass das BAG sich klare Informationen beschafft und dann aufgrund dieser entscheidet. Wobei es dann ja eigentlich eben doch eher nicht entscheidet… denn einerseits bestätigt unser Bundesamt für Gesundheit Probleme mit der weiterhin zu starken Nutzung von herkömmlichen Zigaretten, andererseits ignoriert es aber tapfer, dass es mithelfen könnte, dieses Problem zu verändern. Und wir sagen damit nicht, dass die E-Zigarette gar am Ende gesund sei – wo denkt ihr hin! Allerdings kennen auch wir die Fakten betreffend den Schadstoffen einer Zigarette, die verbrannt wird und einer E-Zigarette, die man dampft.

Übrigens ist es ja auch ganz interessant zu beobachten, wie der Staat den Verkauf nikotinhaltiger Liquids verhindert und damit die E-Zigarette ausbremst, während er gleichzeitig bei den sogenannten «heat not burn»-Produkten keinerlei Riegel schiebt und diesen damit Tür und Tor öffnet. Ein Narr, der dabei Böses denkt und sich überlegt, dass die Gunst der grossen Tabakmultis, welche diese Produkte verkaufen, wohl höher gewichtet wird als die Gesundheit der Bevölkerung.

Item, unser Thema sind ja heute «Studien».

Wir haben uns durch die letzte Studie des Suchtmonitorings gelesen. Das war schon mal nicht ganz so einfach, weil das Thema E-Zigaretten dort nur noch auf Französisch abgehandelt wird – in der Schweiz spricht jeder 4. Diese Sprache, also ein guter Grund für das BAG, nur noch so zu publizieren und damit schon mal 75% der Bevölkerung unwissender zu lassen.

In dieser Studie finden wir Tatsachen wie:

  • Nach den letzten verfügbaren Daten scheint die elektronische Zigarette in der Schweiz nicht länger an Boden zu gewinnen
  • Der Anteil der Personen, die E-Zigaretten im letzten Monat verwendet haben, lag bei 1.6%
  • Besonders verbreitet ist die Verwendung der E-Zigarette unter den unter 35- Jährigen
  • Darüber hinaus gaben insgesamt 2.0% der Bevölkerung ab 15 Jahren an, bereits Tabakprodukte von der Art "heat not burn" genutzt zu haben

Jetzt sitzen wir ein wenig ratlos hier, denn unsere eigenen Fakten sprechen eine andere Sprache. Die Verwendung der E-Zigarette steigt gemäss unseren Zahlen weiterhin beträchtlich an. Unser Durchschnittskunde ist über 35 Jahre alt. Feststellungen zu «heat not burn»-Produkten gehören nicht wirklich in den Bereich E-Zigarette, sondern zum Tabak, da diese Produkte ja eben Tabak «verdampfen» und damit nicht vergleichbar sind mit einer E-Zigarette.

Aber natürlich haben wir keine Studie zu diesen Daten, sondern lehnen uns ganz simpel an an reale Fakten.

Manchmal wäre vielleicht etwas weniger «studieren» und dafür ein echter Realitätscheck auch was ganz Nützliches, findet ihr nicht?  

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