Das Juul-bashing geht weiter

So trickst Juul mit dem Docht

Hersteller Juul hat still und heimlich sein Gerät umgebaut. Das neue Modell gibt wesentlich mehr Nikotin ab. Das erhöht die Suchtgefahr.

So heute gelesen in einer der renommiertesten Zeitschriften der Schweiz.
Und dann wird ausgeführt, dass Juul das Produkt ohne weitere Information umgebaut haben soll und damit noch gefährlicher gemacht. 

Lasst uns das doch mal genauer betrachten:

 

"still und heimlich"

Wenn es still und heimlich ist, auf einem Produkt den sehr deutlichen Hinweis "new technology" anzubringen, okay. Wenn es "still und heimlich" ist, sämtliche Juul-Händler ausführlich darüber zu informieren, dass und wie das Produkt verändert wurde, okay. 

Wenn aber eine ausführliche Information an Vertreter des Produktes wie auch an die Konsumenten mit einer klaren Information alles andere als "still und heimlich" ist, dann hat Juul hier alles richtig gemacht.

Natürlich kann man nun sagen, hah, der Konsument weiss ja dann nicht, was genau die neue Technologie sein soll. Doch genau dafür gibt es ja dann den Fachhandel, der aufklären und beraten kann. Und genau dort gehört das Produkt "Juul" auch hin - denn hier geht es darum, erwachsene Raucher zu überzeugen, auf eine etwas bessere Alternative zu wechseln. 

 

Das neue Modell gibt wesentlich mehr Nikotin ab

Dies ist insofern korrekt, als das neue Gerät dank eben dieser neuen Technologie (Der Docht  besteht neu aus Baumwolle statt aus Kieselsäure) in einem Zug mehr Nikotin führen kann. Das bedeutet, dass der Dampfer nun etwas weniger häufig an der E-Zigarette ziehen muss, um die gleiche Menge Nikotin zu bekommen. Es bedeutet nicht, dass der Dampfer nun gleich oft zieht und deshalb die höhere Menge Nikotin konsumiert - denn eigentlich zieht man an der Juul nur dann, wenn man das Gefühl hat, Nikotinnachschub zu brauchen. 

Nicht zu vergessen wäre, dann auch noch die Tatsache, dass wir hier von einem Produkt sprechen, das die Zigarette ablösen soll - man müsste also den Nikotinwert von Juul vs. Zigarette ins Feld führen und nicht von "alter" Juul gegen "neue" Juul.

 

Juul verspricht Erfolge dank Erfüllung von Kundenbedürfnissen

Seit Juul auf dem Markt ist, wird darüber von zahlreichen Medien berichtet. Im Schweizer Medienspiegel ist die Berichterstattung dazu durchwegs negativ.  Es wird geschrieben, dass die Jungen damit zum Rauchen verführt werden sollen (Gateway-Effekt). Es wurde über Todesfälle berichtet, die in Zusammenhang mit ihr stehen sollen. Immerhin gesteht die Autorenriege geschlossen ein, dass es für alle Aussagen keine oder kaum wissenschaftliche Nachweise gibt. Dennoch werden immer wieder reisserische Schlagzeilen publiziert.

Tatsache ist doch, dass Juul in seiner Anfangszeit ganz bestimmt einige Fehler in Sachen Marketing und Zielgruppen gemacht hat, keine Frage. Mittlerweile ist die Juul aber ein Produkt, das sehr vorsichtig angeboten wird und sich an erwachsene Raucher und sonst niemanden richtet.

Diese erwachsenen Raucher, die sich mit der Juul überhaupt beschäftigen, haben alle etwas gemeinsam: sie möchten weg von der Zigarette kommen und fast alle von ihnen haben dazu bereits zahlreiche Versuche unternommen. Wenn Medikamente, Pflaster, Hypnosen und all die anderen Methoden nicht geholfen haben, dann führt der Weg irgendwann auch zur E-Zigarette. Und dieser Markt wird tatsächlich stark beherrscht von der Juul - weil sie eben gut ist!

In den USA ist das Gerät weiterhin in der "alten" Version erhältlich. Dort geht das gut, denn die Pods mit der Flüssigkeit zum Dampfen haben einen höheren Nikotinanteil, sodass ein Raucher damit ausreichend Ersatz für das bisherige Zigarettennikotin bekommt. 

In der Schweiz aber sind diese hohen Nikotinmengen nicht zulässig, so musste das Entwicklerteam nun einfach versuchen, mit schwächeren Pods dennoch ein stärkeres Nikotinersatzmedium zu generieren. Wir erfahren tagtäglich von unseren Kunden, dass die Juul absolut ihrem Bedürfnis entspricht und damit endlich Unterstützung vom Rauchstopp bietet. 

Allerdings müssen wir dazu auch sagen, dass wir als guter Fachhändler ausschliesslich an über 18-jährige Kunden verkaufen. Und dass dabei eine ausführliche Beratung zu Vor- und Nachteilen der verschiedenen E-Zigaretten gehört, versteht sich von selbst.

Nichtraucher, die mit E-Zigaretten mit einem derart hohen Nikotinausstoss beginnen, «haben ein wesentlich höheres Risiko, abhängig zu werden».

Auch eine interessante Aussage. Nur eben... die Juul ist NICHT für Nichtraucher gedacht. 
Raucher hingegen, die mit einem derart hohen Nikotinausstoss beginnen, haben eine wesentlich höhere Chance, von der Zigarette loszukommen. Und hoppla, das Problem bei der ganzen Sache ist ja nicht nur das Nikotin. Wenn die Juul eine Zigarette ablöst, dann bedeutet das, dass der Raucher/Dampfer den Verbrennungsprozess ablöst, der nachweislich massiv mehr Schadstoffe erzeugt als es jede E-Zigarette, die nur mit Dampf arbeitet, hinbekommt.

 

Martina Pötschke-Langer ist einfach nur Contra

«Diese Veränderung am Gerät steigert das Suchtpotenzial enorm.», so die deutsche Präventionsmedizinerin Martina Pötschke-Langer. Und auch hier wieder die Frage: im Vergleich zu was steigt das Suchtpotenzial denn so enorm? Zur "alten" Juul? Wobei ja gemäss diesem heute gelesenen Artikel gar niemand weiss, dass es eine alte und neue Version der Juul gäbe - wie kann denn dann das Suchtpotenzial steigen. Oder dann doch im Vergleich zur Zigarette? 

Zumindest in der Schweiz ist der Anteil an Rauchern in der Bevölkerung seit vielen Jahren recht konstant. Erst die neusten Zahlen zeigen endlich einmal eine Abnahme an Rauchern - während gleichzeitig aber die Anzahl der Dampfer steigt (wobei wir damit nicht behaupten, dass die Raucher alle zur E-Zigi gewechselt haben, denn das stimmt so nicht. Vielmehr ist das Gesundheitsbewusstsein wohl nun endlich gestiegen - und das finden wir super!).

Schade, dass Frau Pötschke-Langer immer wieder aus dem Zusammenhang herausgerissen zitiert wird - das lässt sie nicht wohlüberlegt und fachkundig wirken, sondern  vielmehr als einfach nur "gegen" die E-Zigarette, egal welcher Art.

 

Und auch unser Bundesrat weiss es besser

Gesundheitsminister Alain Berset überzeugte letztes Jahr die kleine Kammer gegen die Erhöhung der Nikotinwerte mit dem Argument, dass es zwischen der Nikotinkonzentration und der Popularität von E-Zigaretten bei Jugendlichen einen Zusammenhang gebe. «In der USA sprechen einflussreiche Stimmen von einer Epidemie bei den Jugendlichen. Das können wir uns nicht wünschen.»

Dieses Wissen kommt wohl auch von Quellen, die man so infrage stellen müsste. 

Tatsächlich rennt kein einziger Jugendlicher Nichtraucher los und besorgt sich wegen dem Nikotingehalt eine E-Zigarette, egal welcher Art. Vielmehr sucht er sich ein cooles Modell, mit dem er lässig auszusehen glaubt, so wie es früher junge Menschen mit der Zigarette gehandhabt haben. 

Die Juul selbst bietet auf dem bösen amerikanischen Markt nur noch Tabak sowie Menthol an und seit die feinen fruchtigen Geschmacksrichtungen dort verschwunden sind, hat die Popularität massiv nachgelassen. Stattdessen sind dort aktuell zahlreiche disposable-Angebote wahrlich in aller Munde. Diese entsprechen der neuen Gesetzgebung dort, bieten leckere Aromen an und sehen gemäss der Jugendbewegung wieder cool aus - niemand schert sich dabei um den Nikotingehalt.

 

Worum geht es wirklich?

  • Ist die E-Zigarette schlecht? Keine Ahnung, dazu fehlen die Langzeitinformationen. Aber sie ersetzt die Zigarette mit Verbrennungsprozess, und das ist allemal besser, oder?
  • Transportiert die Juul zu viel Nikotin? Im Vergleich zur Zigarette - ein klares Nein. Im Vergleich zu anderen Produkten, die es auch zahlreich auf dem Markt gibt - teil ja, teils nein. 
  • Bringt die E-Zigarette Jugendliche zum Rauchen? Gerade in den letzten Monaten wird beobachtet, dass die Jungen es ganz gut im Griff haben mit Suchtmitteln. Oder eben nicht ;-). Auf jeden Fall sind E-Zigis kaum dafür zuständig, dass Jugendliche dann zur Zigarette greifen. Wer mit einem Cola-Aroma beginnt, möchte nicht plötzlich zum hässlichen Tabakgeschmack wechseln.
  • Ist die E-Zigarette per se schlecht? Wir finden, dass jeder sich dazu selbst eine Meinung bilden soll - denn wenn wir als Vapeshop schreiben, dass dem nicht so ist, hat das wohl einen hohen Eigennutzen. Grundsätzlich raten wir aber, mündig zu bleiben und aus Studien, wie sie heute in den Medien zitiert werden, nicht nur zwei bis drei Sätze herauszufischen für irgendeine Meinungsmache - lest das Ding ganz, denn es steht auch sonst noch allerlei Spannendes drin:
    https://ec.europa.eu/health/sites/health/files/scientific_committees/scheer/docs/scheer_o_017.pdf
  • Und die grosse letzte Frage: Ist Juul wirklich so schlimm? Wir denken nicht, dass die Juul die "böse" E-Zigarette ist. Auch hier lohnt es sich, sich selbst eine Meinung zu bilden, einen Vergleich zu starten und sich fachmännisch beraten zu lassen.
  • Wir wundern uns einfach, weshalb ausschliesslich die Juul immer wieder ins Rampenlicht gerückt wird und all die anderen Marken, die es auch bei uns gibt, keine Erwähnung finden. 

 

Zieht sich Juul vom Schweizer Markt zurück?

Es ist bereits einige Monate her, als wir genau diese Information hier in unserem Blog publiziert haben. Daraufhin wurden wir aber vom Pressesprecher von Juul zurechtgewiesen, da diese Information nicht korrekt sei. Deshalb haben wir unsere Aussage wunschgemäss zurückgezogen, obwohl wir beobachtet haben, wie die Aktivitäten von Juul Schweiz hier eingestellt und nach Deutschland übertragen wurden. Obwohl wir mitbekommen haben, dass sich personell ganz schön viel bewegt hat. Und obwohl wir beobachten konnten, wie die Juul Regalplätze überall verliert, der Fachhandel sich davon zurückgezogen hat und der Detailhandel mangels Beratungsfähigkeit auch nicht vorankommt. 

Wir könnten uns also bloss den Gerüchten anderer Printmedien anschliessen, haben dafür aber keine zuverlässige Quelle - also lassen wir das.

Was wir aber sicher wissen: happy-smoke hat die Juul schon sehr lange, bevor sie auf den Schweizer Markt kam, verkauft. Dank Direktimporten war uns dies möglich und die Erfahrungen, die wir mit diesem Produkt gemacht haben, waren unglaublich gut. Als Juul selbst dann hier aktiv wurde, ging es in den Medien los mit dem Bashing. Immer wieder wurde die Juul niedergemäht - mit dem Resultat, dass nach jedem Artikel zahlreiche Neukunden bei uns im Geschäft standen. Da wir mit den Einkaufskonditionen von Juul Schweiz nicht einverstanden waren, haben wir uns offiziell von diesem Anbieter getrennt und erneut auf den Direktimport gesetzt. 

Und genau so halten wir es auch noch in Zukunft!
Wir sind überzeugt vom Produkt und unsere zahlreichen begeisterten Kunden ebenfalls. Wir werden deshalb auch weiterhin neben anderen Lösungen die Juul anbieten. Praktischerweise können wir dabei sogar mit beiden Varianten der Geräte dienen - den "alten", die wir so aus dem Ausland beziehen und auch mit den "neuen", die wir hier zukaufen. 

In jedem Fall bleiben aber auch wir dabei: die Juul gehört in die Hände von erwachsenen Rauchern. Und sie sollte auf keinen Fall ohne ausführliche Beratung verkauft werden!

 

 

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