Amerikanischer Dampfermarkt

Howdy, liebe Blogleser!

Heute melden wir uns aus weiter Ferne, denn wir haben es endlich auch trotz aller Reiserestriktionen geschafft, wieder in die USA einzureisen.

Aufmerksame Leser wissen, dass happy-smoke seinen Ursprung in den USA hatte, wo wir damals erkannt hatten, dass die E-Zigarette auch in der Schweiz eine blühende Zukunft hat. Seit Beginn unserer Tätigkeit sind wir jedes Jahr mehrfach in die USA gereist, um neue Trends zu erkennen und Verhandlungen mit Lieferanten und Partnern zu führen. Ausserdem sind wir hier in den USA Mitglied bei einer Erfahrungsgruppe von Dampfshops, die sich regelmässig über Neuigkeiten und Einschränkungen austauscht und neue Erkenntnisse gewinnt.

Eine ganze Weile war das leider nicht möglich – Corona sei Dank ging das mit der Einreise hier nicht, und auch die Gruppentreffen fanden nur noch virtuell statt.

Zum Glück hatte die amerikanische Regierung nun aber ein Einsehen und uns erlaubt, unsere Geschäfte hier weiterzuführen, was unsere Anwesenheit unabdingbar gemacht hat. Deshalb können wir nun die Lage hier vor Ort besser beurteilen und möchten euch das natürlich nicht vorenthalten.

Was tut sich hier in Sachen Juul?

Das amerikanischste Gerät aller Geräte, die Juul, gibt es in den USA immer noch (und deshalb auch immer noch bei uns). Sie ist weiterhin sehr beliebt, selbst, wenn die Auswahl an verschiedenen Pod-Aromen hier nur noch bei Tabak oder Menthol liegt. In fast jeder Tankstelle gibt es Juul zu kaufen – und dabei überschlagen die sich hier geradezu mit Sonderangeboten. Das Gerät selbst wird aktuell hier gerade zu einem absoluten Tiefpreis angeboten (leider profitieren wir als Händler nicht von diesem Einstandspreis), damit möglichst viele Nutzer es kaufen und dann später die wesentlich teureren Pods kaufen müssen. Es häufen sich auch hier die Anzeichen, dass bei Juul etwas im Tun ist und das neue Gerät bald schon auf den Markt kommt.

Klar ist aber, dass es die Juul in absehbarer Zukunft weitergeben wird.

Was ist mit dem Vape Mail Ban passiert?

Wir hatten darüber berichtet: im März wurde der Vape Mail Ban ausgesprochen, der den Versand von E-Zigaretten und Zubehör komplett einschränken sollte. Tatsächlich haben die meisten grossen Transportunternehmen (DHL, Fedex) diesem auch Folge geleistet. Und unglücklicherweise haben sich die Chinesen dem Mailstopp gleich auch noch angeschlossen, niemand weiss, warum.

Immerhin hat UPS sich in China da rausgehalten, so dass Waren von dort immer noch versendet werden können, wenn auch zu massiv höheren Transportkosten. Und in den USA hat sich die amerikanische Post (USPS) da auch noch zurückgehalten und verschickt aktuell noch E-Zigaretten. Man beobachtet hier erst einmal… und das ist unser Glück, denn wir beziehen doch immer noch einige Waren von hier.

Es scheint also, als wäre der Brei wieder mal heisser gekocht als gegessen worden und die Transportwege bleiben bis auf Weiteres noch bestehen.

Wie sieht denn der amerikanische Markt jetzt aus?

In den USA gibt es immer noch viele Dampfshops und es werden täglich mehr. Oftmals werden diese aber kombiniert mit sog. Smoke Shops, in denen man dann auch noch Shishas und Zubehör bekommt. Ausserdem bietet mittlerweile jeder Dampfshop auch CBD-Produkte in grosser Vielfalt an – ein Markt, der hier unglaublich boomt.

Und zu guter Letzt gibt es auch in den Staaten, die das zulassen, immer mehr Dampfshops, die auch Medical Marihuana verkaufen.

Das Angebot an E-Zigaretten in hiesigen Dampfshops hat sich auf rund 25 % des ganzen Angebots reduziert. Zu viele Gesetze schränken das Dampfen so sehr ein, dass die Shops Probleme haben, ausreichend Waren zu bekommen (der Verkauf von Geräten ist massiv reduziert worden) und im Sinne des Jugendschutzes ist man hier weit übers Ziel hinausgeschossen.

Die Angebote an Liquids haben sich ebenfalls massiv reduziert, da mittlerweile jeder Liquidhersteller dieses teuer bewilligen lassen muss, bevor er es verkaufen darf. Wir sprechen hier von unglaublichen Kosten, die viele kleine Liquidfirmen in die Knie gezwungen haben. So muss man im Moment mit einem Aufwand von rund 300'000 USD Bewilligungskosten für ein Liquid rechnen. Wohlverstanden, das gilt nicht für eine ganze Linie, sondern nur für eine einzelne Geschmacksrichtung in nur einer Nikotinstärke. Für jede weitere Stärke oder aber jeden weiteren Geschmack ist der gleiche Betrag fällig.

Immerhin hat sich der Markt wieder etwas gefangen und auch wenn die Dampfshops nicht mehr das gleiche Angebot haben, funktioniert es noch mit den Onlineshops. Hier kann weiterhin bestellt (und USPS sei Dank auch geliefert werden), wobei aber überall eine strikte Altersprüfung stattfindet.

Und auch an den Tankstellen findet man weiterhin E-Zigaretten, wobei es hier meist disposables oder die Juul sind – Liquids, wie früher, gibt es nicht mehr zu kaufen.

Gibt es noch amerikanische Neuentwicklungen?

Tatsächlich haben sich die grossen Liquidhersteller zwischenzeitlich von dem durch die Restriktionen des FDA im Jahr 2020 erzeugten Schock wieder erholt. Sie alle nehmen das viele Geld in die Hand, um ihre Liquids bewilligt zu bekommen und verkaufen wieder im grossen Stil, denn die Dampfer sind ja immer noch da.

Neue Liquids werden also entwickelt, aber bei Weitem nicht mehr in der Zahl wie es früher war. Und die kleineren Hersteller sind zwischenzeitlich alle Pleite gegangen, so dass es hier keine überraschenden Innovationen mehr gibt.

Noch übler sieht es bei den Geräten aus: hier finden sich auch in den USA fast nur noch Produkte aus Fernost. Kleine, tolle Manufakturen für E-Zigaretten mussten schon längst aufgeben und bei den grossen Herstellern gibt es auch nur noch einige wenige in den USA. Und selbst die lassen in Fernost produzieren.

Der Dampfermarkt ist aber schon von je her stets in Bewegung und reagiert flexibel auf alle Hindernisse. Deshalb überrascht es nicht, dass in den USA mittlerweile die sog. Disposables rund 80 % des Marktes ausmachen. Und hier kommen jeden Tag neue Produkte auf den Markt, die tolle Liquids aus den USA verwenden (die Geräte kommen aber auch alle aus Fernost). Wenn Neuentwicklungen, dann vor allem in diesem Bereich.

Und der Wermutstropfen dabei? Die meisten dieser Einwegzigaretten weisen eine Nikotinstärke von 5 % auf – und sind damit in der Schweiz zum Verkauf verboten. Aber das wäre ein ganz anderes Thema…

Das Bild auf der Strasse

Der Dampfmarkt existiert in den USA noch immer. Die Angebote in den Dampfshops haben aber abgenommen und wandeln sich immer mehr hin zu Shisha und CBD oder gleich Marihuana.

Raucher von Zigaretten sieht man hier kaum mehr in der Öffentlichkeit. Der prozentuale Anteil von Rauchern in der amerikanischen Bevölkerung ist seit 2005 (21 %) bis 2019 auf 14 % gesunken – und diese rauchen am liebsten zu Hause oder im Auto.

Dampfer mit «richtigen» E-Zigaretten sind mittlerweile auch recht selten anzutreffen. Kleingeräte wie die Juul oder ein beliebtes Modell von Glas sieht man aber immer wieder, so auch die disposables, die hier sehr beliebt sind (und die Regulierungen des FDA für den Moment austricksen).
Auch wenn es dem FDA mit seiner starken Einschränkungen gelungen ist, E-Zigaretten für Jugendliche unattraktiv zu machen und damit einen ganzen Markt lahmzulegen, ist es mit den disposables der Industrie sehr rasch geglückt, doch wieder Kunden anzuziehen. So ist es eigentlich zu erwarten, dass sich hier schon bald wieder neue Gesetze bilden, welche die disposables regulieren.

Im Moment ist es aber so, dass der Markt in den USA besteht und sogar wächst, das Rauchen oder Dampfen aber öffentlich einen etwas negativen touch hat und deshalb bevorzugt diskret passiert.

Wir sind gespannt, wie sich der Schweizer Markt entwickelt.

 

 

Tags: USA

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